Was ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU)?
Die eAU ist die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung, die den papierbasierten „gelben Schein“ ablöst. Sie umfasst Daten wie Name, Beginn und Ende der Arbeitsunfähigkeit, Feststellungsdatum, Erst- oder Folgemeldung sowie Unfallhinweise. Seit Januar 2023 rufen Arbeitgeber die eAU digital bei Krankenkassen ab, während Versicherte sie nicht mehr einreichen müssen – ein Ausdruck ist optional. Das Ziel der eAU ist es, Bürokratie zu reduzieren und die Datensicherheit durch verschlüsselte Übertragung zu erhöhen. Für HR bedeutet das eine schnellere Verarbeitung von Krankmeldungen.
Wie funktioniert die eAU?
Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eAU wird in der Arztpraxis erstellt: Nach der Diagnose übermittelt die Praxis die Daten über die TI an die Krankenkasse – verschlüsselt und mit einer qualifizierten Signatur (eHBA). Die Krankenkasse speichert die eAU, und Arbeitgeber rufen sie über HR-Software oder ein Kassenportal ab. Der Kommunikationsdienst KIM sorgt für sichere Übertragung. Arbeitnehmer informieren nur noch den Arbeitgeber, die Weitergabe entfällt. Bei technischen Problemen bleibt ein Papierausdruck möglich, doch die eAU ist Standard.
Schritt | Aktion | Verantwortlich |
---|---|---|
1 | Diagnose und Eingabe | Arztpraxis |
2 | Übermittlung der eAU | TI/KIM |
3 | Abruf der eAU | Arbeitgeber/HR |
Einführung der eAU
Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eAU wurde in Phasen eingeführt: Pilotprojekte starteten im Juli 2020, das Arbeitnehmerverfahren (Übermittlung an Krankenkassen) begann Oktober 2021, und das Arbeitgeberverfahren (Abruf der eAU) gilt seit Januar 2023. Bis Ende 2022 lief eine Übergangsfrist mit Papiernutzung parallel zur eAU. Pandemiebedingt verschob sich die Vollumsetzung um ein Jahr. Über 70.000 Praxen sind an die TI angeschlossen, und etwa 80 % der Krankenkassen bieten seit 2023 Abrufmöglichkeiten. HR-Teams mussten ihre Systeme anpassen, um die digitale Krankschreibung effizient zu nutzen.
Technische Anforderungen der elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eAU
Für die eAU benötigen Praxen einen TI-Anschluss, den KIM-Dienst und einen elektronischen Heilberufsausweis (eHBA). Arbeitgeber brauchen eine Schnittstelle – etwa über HR-Software wie HRTime – zum Abruf der eAU bei Krankenkassen. Die Übertragung nutzt AES-256-Verschlüsselung, um DSGVO-Standards zu erfüllen. Rund 10 % der Praxen hatten 2023 noch keinen TI-Anschluss, was die Umstellung bremst. Für HR ist die eAU ohne digitale Tools schwer nutzbar – Kosten für Basispakete starten bei etwa 50 Euro monatlich.
Rolle | Voraussetzung | Details |
---|---|---|
Arztpraxis | TI-Anschluss | Sicheres Netzwerk |
Praxis | KIM-Dienst | Verschlüsselte E-Mail |
Arbeitgeber | HR-Software | eAU-Integration |
Vorteile der eAU für HR
Die eAU spart Zeit und Ressourcen: Mit 77 Millionen Krankschreibungen jährlich entfallen 308 Millionen Blatt Papier. HR-Teams integrieren die eAU direkt in die Lohnabrechnung oder Krankenstandsanalysen, was bis zu 20 % Verwaltungszeit einspart. Fehler durch verlorene Bescheinigungen sinken, und Arbeitnehmer müssen keine Ausdrucke mehr liefern. Die digitale Krankschreibung fördert die Zusammenarbeit mit Krankenkassen und unterstützt die Digitalisierung im HR-Bereich – ein klarer Nutzen für moderne Personalprozesse.
Herausforderungen bei der eAU
Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung eAU bringt auch Probleme: Etwa 10 % der Praxen fehlt der TI-Anschluss, und kleine Betriebe ohne HR-Software haben Schwierigkeiten beim Abruf. Technische Ausfälle oder fehlende Schnittstellen verzögern den Prozess. Schulungen und Investitionen – ab 50 Euro monatlich – sind nötig, um die eAU effektiv zu nutzen. In ländlichen Gebieten ohne Internetzugang bleibt die digitale Krankschreibung schwierig. HR muss sich aktiv anpassen, um den vollen Nutzen der eAU zu ziehen.
Häufig gestellte Fragen zum Thema Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung
Seit wann ist die eAU Pflicht?
Seit Januar 2023 für Arbeitgeber.
Müssen Arbeitnehmer die eAU einreichen?
Nein, der Abruf erfolgt digital.
as passiert bei technischen Ausfällen?
Ein Papierausdruck ist möglich.
Sind die Daten sicher?
Ja, durch Verschlüsselung und DSGVO.
Welche Kosten entstehen für HR?
Ab 50 Euro monatlich für Software.
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